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Im Mai 2015 gründete Andreas Dittmar die Vitamaze GmbH mit der Unterstützung einer studentischen Unternehmensberatung. Vier Jahre später zählt das Unternehmen mit Sitz in Heidelberg bereits eine Million Kunden in sieben Ländern. Eine Erfolgsgeschichte, die sich sehen lassen kann. Im Interview spricht der Gründer und Geschäftsführer über seinen persönlichen Ernährungsstil, sein Erfolgsrezept und die Gesundheitstrends der Zukunft.
Ich versuche mich ausgewogen zu ernähren. Den Tag starte ich gerne mit Proteinen in Form von Shakes. Abends versuche ich, weitestgehend auf Kohlenhydrate zu verzichten. Obst und Gemüse esse ich am liebsten frisch. Was es schwierig macht: Jeder Tag ist bei mir anders. Und die Konzentration der Vitalstoffe im Lebensmittel zum Zeitpunkt des Verzehrs ist sehr unterschiedlich. Durch lange Lagerung und Erhitzung werden Vitalstoffe schnell zerstört. Das ist mir bewusst. Daher ist eine gesunde Ernährung für mich nicht immer leicht zu realisieren.
Auf diese Frage gibt es meiner Meinung nach nur individuelle Antworten. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt generell, dass jeder Mensch täglich Eiweiß, Kohlenhydrate sowie 375 Gramm Gemüse und Obst essen sollte. Letzteres sollte möglichst frisch sein. Ich weiß nicht, ob Sie das jeden Tag schaffen. Ich auf jeden Fall nicht. Und selbst wenn man sich an diese Vorgabe hält, nimmt man nur eine empfohlene Tagesdosis an Vitalstoffen auf.
Die Tagesempfehlung ist ein Durchschnittswert für die Gesamtbevölkerung. Hier wurden alle in einen Topf geworfen: Jung und Alt, Frau und Mann, fit und schlapp. Mit diesen Werten ist man also durchschnittlich gesund bzw. krank und durchschnittlich leistungsbereit. Individuelles Alter, Geschlecht, Gewicht, allgemeiner Gesundheitszustand und Intensität der sportlichen Aktivitäten werden dabei völlig außer Acht gelassen.
Das ist eine schwierige Frage. Für die richtigen Sollwerte gibt es viele Ansichten und Diskussionen und generell noch zu wenig Forschung. Letztere beschäftigt sich in meinen Augen lieber mit Krankheiten als dem richtigen Sollzustand des Menschen; ergo, wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist.
Klar ist nur, dass „Risikogruppen“ erhöhte Bedürfnisse haben. In einer Risikogruppe ist man relativ schnell: Dazu zählen Senioren ab 55 Jahre, Sportler, Schwangere, Raucher, Menschen, die Alkohol konsumieren oder Stress haben, Vegetarier und Veganer. Für eine genaue Analyse müsste man sich alle 44 verfügbaren Blutwerte anschauen und nicht nur die 14 Werte des großen Blutbildes.
Eine Idee von optimaleren Werten bekommt man, wenn man sich Leistungssportler anschaut. Diese haben oft zigfach höhere Werte als der Durchschnitt. Der Idealwert liegt jedoch irgendwo in der Mitte. Auf jeden Fall ist er individuell.
Wir wollen eine Alternative für alle Menschen sein, die ihre Gesundheit und Leistungsfähigkeit selbst in die Hand nehmen wollen. Wir sind davon überzeugt, dass die normalen Funktionen des Körpers mit einer dauerhaft ausreichenden Ernährung an Vitalstoffen sichergestellt werden können. So bleibt der Mensch gesund und leistungsfähig.
Daraus haben wir unsere Produktphilosophie abgeleitet: Wir tragen dafür Sorge, dass unsere Produkte die bestmögliche Wirkungschance beim Anwender haben. Konkret stellen wir dies über eine Optimierung der Bioverfügbarkeit sicher, u.a. durch das Weglassen von Zusatzstoffen wie Magnesiumstearat. Dieser Stoff macht die Produktion zwar billig, schadet der Bioverfügbarkeit jedoch massiv. Achten Sie gerne bei Ihrem nächsten Einkauf derartiger Produkte einmal darauf, wie viele Hersteller Magnesiumstearat und weitere unnötige Zusatzstoffe beimischen.
Ein derartiges Wachstum kann man nur als Team erreichen! Jeder meiner Mitarbeiter identifiziert sich mit unseren Produkten und unserer Philosophie. So arbeitet jeder an seinem Aufgabengebiet und bringt es selbstständig nach vorne, denkt aber auch immer an das große Ganze.
Neuerungen und Innovationsideen zu Produkten und Abläufen gehen wir gemeinsam an, um sie von Anfang an mit der individuellen Expertise meiner Mitarbeiter aus allen Blickwinkeln zu betrachten. Wir haben Spaß daran, neue Themen mutig und offen anzugehen. Wenn sie sich als wertvoll herausstellen, optimieren wir sie weiter. Und geben sie auf, wenn sie nicht funktionieren. Gegenseitiges Vertrauen und eine gute Kommunikation sind dabei weitere Bausteine für gute Arbeitsergebnisse und gesundes organisches Wachstum.
In der Zukunft wird jeder Einzelne von uns seinen Gesundheitszustand selbstständig leichter und genauer messbar machen können – und in meinen Augen auch wollen. Heute schon lassen sich eine Reihe von Werten mithilfe von Smartwatches dauerhaft messen und dokumentieren, z.B. unsere Herzfrequenz. Der Bedarf an derartigen Tools wird meiner Ansicht nach steigen. Im Idealfall werden verlässliche Aussagen sogar mit viel weniger Blut und durch selbstständige Messungen möglich sein, wo heute noch ein Arzt die Analyse mit intensiven Blutabnahmen erstellen muss.
Außerdem bin ich der Ansicht, dass sich bei aller individuellen Optimierung der technischen Möglichkeiten auch der Umgang mit den einzelnen Ergebnissen ändern wird. Der Mensch ist mehr als die Summe seiner Teile. Es ist wichtig, ihn ganzheitlich zu betrachten. D.h. der Zustand eines Menschen ergibt sich aus vier Bereichen:
Die Technologie wird sicherlich mehr oder weniger schnell in der Lage sein, diese Bausteine zu einem Gesamtbild zusammenzufügen. Gleichzeitig ist es wichtig, dies auch in den Köpfen jedes Einzelnen zu verankern. Insgesamt werden wir dadurch viel einfacher auf uns achten können und dadurch gesünder und fitter leben. Ich freue mich auf diese Zukunft!
Das Interview führte Petra van Laak, Unternehmerin, Autorin und Referentin